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Mein Beitrag zum Internet - mbzi.de

Erfahrungen mit eine Luft-Wasser-Wärmepumpe LWZ 303 von Stiebel Eltron

Seit September 2011 besitzen wir eine Luft-Wasser-Wärmepumpe von Stiebel-Eltron - genauer ein "zentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung LWZ 303". Am 10. Februar 2022 ist diese Gerät erstmalig so defekt, das unser lokaler Fachbetrieb Walter Hamburger GmbH keine Abhilfe schaffen konnte und ein Kundendienstmitarbeiter vom Hersteller Stiebel Eltron kommen musste. Die dabei gemachten Erfahrungen waren so nachhaltig , dass ich sie zum Anlass genommen habe, diesen Erfahrungsbericht zu schreiben.

Beschreibung unserer Installation

Ein Foto von unserer LWZ 303
             im Keller. Oben sieht man die voluminösen Luftleitungen.
Ein Foto von unserer LWZ 303 im Keller. Oben sieht man die voluminösen Luftleitungen.

Dem von Stiebel Eltron gewählten Gerätenamen "zentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung" ist es schon zu entnehmen: Das Ding macht nicht nur warm:

Energieeffizienz

Was versprochen wurde....

Wir haben die LWZ 303 im Jahr 2011 zusammen mit unserem Haus von der Firma Fingerhut gekauft. Das Haus wurde in unserem Auftrag schlüsselfertig neu gebaut und kam zusammen mit einer sehr umfangreichen Energiebedarfsberechnung und einem darauf basierenden Energieausweis. Dieser Energieausweis sieht für unser Haus einen "Endenergiebedarf" von 18,89 kWh/(m2·a) vor. Hiervon sollen 9,22 kWh auf die Heizung und 5,36 kWh auf die Warmwasserbereitung entfallen. Beide Verbrauchswerte sind natürlich extrem stark verhaltensabhängig, weshalb man sie auf keinen Fall als absolute Wahrheiten betrachten kann. Trotzdem wird diese Vorhersage die Basis für den folgenden Vergleich bilden. Bei der Erstellung des Energieausweises wurde die LWZ 303 berücksichtigt, weil sie Teil des Hausbauvertrages war.

... und was erreicht wird ...

Unser jährlicher Energiebedarf für Heizung und Warmwasser
Jahr Energiemenge
2012 5435 kWh
2013 3986 kWh
2016 4700 kWh
2017 4753 kWh
2018 4551 kWh
2019 4332 kWh
2020 3989 kWh
2021 4662 kWh
4551 kWh

Die Verbrauchsdaten lassen sich durch uns leider nicht getrennt nach Warmwasser und Heizung erfassen, da nur der "Gesamtverbrauch" der LWZ 303 erfasst wird.

In den Jahren 2012 und 2013 wurde die Wärmepumpe jeweils das ganze Jahr über einen separaten Wärmepumpentarif des Energieversorgers versorgt. Die folgenden Daten stützen sich für diesen Zeitraum auf die entsprechenden Abrechnungen.

Ab 2015 bis 2021 erfolgte die Versorgung ohne eigenen Zähler für die Wärmepumpe und die Verbrauchsdaten stammen aus den Angaben des "Sunny Home Managers" von SMA, der die Wärmepumpe "kennt" und auf eine mir nicht bekannte Weise den Verbrauch ermittelt. Da diese Daten nicht relevant für die Abrechnung sind, ist das Messverfahren nicht offiziell geeicht. Die Daten sind deshalb potenziell weniger verlässlich.

Für das Jahr 2011 liegen keine Verbrauchswerte für das gesamte Jahr vor. In 2014 und 2015 erfolgte die Umstellung auf die Photovoltaik und die Daten wurden auf jedem der beiden Wege nur für einen Teil dieser Jahre erfasst. Deshalb sind die Jahre 2011, 2014 und 2015 im Folgenden ausgelassen wurden.

Im Energieausweis ist eine relevante Gebäudenutzfläche von 235,6 m2 angegeben - ziemlich viel mehr als die Wohnfläche von etwa 130 m2, was aber überwiegend am unbeheizten Keller liegen dürfte. Trotzdem ist diese Nutzfläche für die Energieberechnung relevant, also nehmen wir die:

18,89 kWh/(m2 · a) · 235,6 m2 ≈ 4451 kWh/a

Der versprochene Energiebedarf liegt also ziemlich nah am tatsächlichen, durchschnittlichen Bedarf während des betrachteten Zeitraums - aus meiner Sicht überraschend nah für einen vor dem Hausbau auf theoretischer Basis ermittelten und noch dazu verhaltens- und wetterabhängigen Wert. Ein sehr erfreuliches Ergebnis.

... und wie das zu bewerten sein könnte

Unser Stromverbrauch in den ersten paar Stunden des 18.03.2022 - eine komische Lastspitze

Ich bin sehr überrascht, wie gut die Verbrauchsvorhersage aus der Zeit vor dem Hausbau zum tatsächlichen Verbrauch passt. Allerdings gibt es ein paar Punkte, die bislang nicht betrachtet wurden. Das Bild unseres Strombedarfs vom 18.03.22 stammt aus den Daten des "Sunny Home Managers" und zeigt als blaue Fläche den Energiebedarf der Wärmepumpe. Die graue Fläche stellt die Grundlast dar. Sehr auffällig ist der ausgeprägte Peak um 8:15 Uhr an diesem Freitag mit einer "Grundlast" von fast 4400 W und einer Wärmepumpen-Last von etwa 1500 W. Zu diesem Zeitpunkt war niemand im Haus und es gibt kein Elektrogerät außer der Wärmepumpe und dem Herd, dass eine so hohe Last (4400 W) überhaupt erzeugen könnte - da niemand zu Hause war, scheidet der Herd aus, ebenso wie mehrere kleinere Geräte, die ggf. gleichzeitig in Betrieb waren. Solche Lastspitzen mit hoher Grundlast gibt es an vielen Tagen und immer etwa um diese Zeit. Was genau da passiert, kann ich nur vermuten und ich tippe auf die Warmwasserbereitung nachdem wir durch morgendliches Duschen den Warmwasservorrat geleert haben. Nach meiner Einschätzung versucht die Wärmepumpe hier schnell neues Warmwasser verfügbar zu machen und greift dafür auf die Direktheizung zurück, die nicht über die Wärmepumpe läuft und deshalb nicht als Wärmepumpen-Last im Diagramm auftaucht.

In den bisherigen Betrachtungen zum "Ist-Verbrauch" taucht der Kaminofen nicht auf. Zusätzlich zur Wärmepumpenheizung gibt es im Wohnzimmer einen Kaminofen, der gelegentlich an ist. Wir nutzen ihn aber nur an wenigen Tagen und auch nur für wenige Stunden, weshalb der Heiznutzen übers Jahr gesehen vermutlich vernachlässigbar ist.

Die eigenen Heiz- und Duschgewohnheiten beeinflussen den Energiebedarf sehr stark. Unsere Verbrauchsdaten sind etwas unsicher, da die komischen Lastspitzen nicht erfasst sind und der Holzbedarf des Kaminofens nicht beachtet wurde. Tatsächlich benötigen wir also wohl etwas mehr Energie als oben angegeben. Zusätzlich waren die Winter der betrachteten Jahre insgesamt überdurchschnittlich mild, wodurch der Heizenergiebedarf vermutlich deutlich gesenkt wurde. Den Einfluss der Witterung kann man vielleicht aus den Verbrauchschwankungen der einzelnen Jahre abschätzen. Mein Gesamtfazit ist trotzdem:

Die Kombination aus Fingerhut-Haus und Stiebel Eltron Wärmepumpe erfüllt die Energieeffizienz-Erwartungen.

Bedienung und Betrieb

Bedienung am Gerät und Bedienungsanleitung

Die Bedieneinheit der LWZ 303
Bedieneinheit der LWZ 303 am Gerät

Das Foto zeigt die Bedieneinheit unserer LWZ 303 am Gerät. Die Bedienung erfolgt über die zwei Sensortasten für "Menu" und "OK" sowie das Sensorrad dazwischen und ist über das kleine Display menügeführt - und für mich ist es eine Qual!

Die Bedienung ist in der bereits erwähnten Anleitung auf 9 Seiten beschrieben. Man kann für jeden Tag der Woche stundengenaue Heiz- und Lüftungswerte einstellen und eine unfassbar große Menge an Parametern konfigurieren. Die Menüstruktur ist in der Anleitung abgedruckt und umfasst dort 7 Seiten. Diese Fülle an Möglichkeiten über das kleine Display und die drei Bedienelemente einstellen zu müssen finde ich unglaublich zeitaufwendig und wahnsinnig nervig - ich habe es nur kurz versucht und danach alles im Automatik-Modus belassen.

Mittlerweile war der Techniker von Stiebel Eltron da und hat mich dabei zugucken lassen, wie geschmeidig man die LWZ 303 über dieses Bedienfeld steuern kann, wenn man sehr vertraut damit ist. Für ihn war die Steuerung über das Bedienfeld offenbar ein Kinderspiel und ging ihm seeeehr flott von der Hand. Meine eigene Bewertung ist also meinem subjektiven Empfinden und meiner fehlenden Vertrautheit anzulasten aber für mich bleibt die Bedienung am Gerät eine Qual.

Obwohl die Steuerung der LWZ 303 in der Bedienungsanleitung ziemlich viel Raum einnimmt, bleiben in der Praxis sehr viele Einstellmöglichkeiten unklar. Die wählbaren Parameter sind vielfach weder in der Bedienungsanleitung noch am Gerätedisplay erläutert und ich kann nur vermuten, welche Auswirkungen sie haben werden. In der Bedienungsanleitung werden viele Trivialitäten sehr detailliert erklärt, etwa die Funktion von "OK" - für mich ebenso verzichtbar wie die seitenlange Auflistung der Menüstruktur. Mir fehlt aber vielfach eine genauere bzw. überhaupt eine Erklärung der anwählbaren Optionen.

Insgesamt ist die Gerätebedienung für mich nicht gut gelöst. Die "Bedienungsanleitung" erfüllt ihren Zweck für mich nur rudimentär und die Steuerung der Anlage über das integrierte Bedienteil finde ich derart umständlich und nervig, dass ich eigentlich damit nichts anderes machen möchte als zwischen "Automatik" und "WW-Betrieb" umzustellen. Du darfst jetzt raten, wofür WW-Betrieb steht :-) In der Bedienungsanleitung gibt es ein Kapitel "4.8.5 Warmwasserbetrieb" und in der abgedruckten Menüstruktur gibt es beim Eintrag "WW-Betrieb" einen Verweis auf "[--> 4.8.5]" - super, oder nicht.

Der Warmwasser-Betrieb wird gemäß der eingestellten Zeitprogramme aktiviert. Für das laufende Schaltzeitpaar wird der Tagessollwert Warmwasser angefahren. Die Heizung ist bis auf die Frostschutzfunktion ausgeschaltet. Die Lüftung wird vom Warmwasserbetrieb nicht beeinflusst.

Das Zitat ist alles, was zum Warmwasserbetrieb (oder Warmwasser-Betrieb?) in der Bedienungsanleitung steht. Für den Laien, der die Anlage einfach nur benutzt weil er sie gekauft hat, erfordern Zeitprogramm und Schaltzeitpaar vermutlich eine neuerlich Suche in der Anleitung. Ich habe es noch nicht erwähnt: Ein Stichwortverzeichnis gibt es natürlich nicht.

Insgesamt ist die Bedienungsanleitung nach meiner Einschätzung nicht gelungen:

Bedienung über das Internet Service Gateway ISG web

Wir haben das ISG im Zuge der Anschaffung einer Photovoltaikanlage nachgerüstet und dafür inklusive der Softwareerweiterung "EMI" (Energy Management Interface) einen höheren dreistelligen Betrag gezahlt - genau kann ich das nicht ermitteln aber mir kam es damals sehr hochpreisig vor. In meinen Mails habe ich ein Angebot von Stiebel-Eltron gefunden, laut dem das ISG im November 2014 stolze 461 € plus 100 € für die "Inbetriebnahme" kosten sollte.

Screenshot vom ISG
Screenshot der Startseite des ISG

Natürlich gibt es auch zum ISG und sogar zur Softwareerweiterung EMI Bedienungsanleitungen. Sie sind von ähnlicher Güte wie die des LWZ 303 selbst und ich erspare mir und Dir die Details dazu.

Der Screenshot zeigt die Startseite des ISG im Desktopbrowser am PC und sieht eigentlich ganz nett aus. Man hat sofort den Eindruck eine leichte bedienbare Oberfläche vor sich zu haben und - zumindest am PC stimmt das auch. Auf dem Smartphone sieht die Seite leider genau so aus und die Bedienung nervt dort ziemlich. Ich finde das persönlich nicht so schlimm, denn so häufig muss man da nichts ändern und dafür kann man sich dann auch mal kurz an en Gerät mit ausreichend großem Bildschirm setzen.

Einen ausreichend großen Bildschirm voraus gesetzt lassen sich über das ISG Heiz- und Lüftungsprogramme recht komfortabel anlegen und die Bedienung ist insgesamt viel angenehmer als am Gerätedisplay. In der Weboberfläche ist sogar die Bedienungsanleitung verlinkt, die als 92-seitiges pdf-Dokument auf dem Gerät gespeichert ist und somit dauerhaft verfügbar ist - gut, wie ich finde, wenn es nur nicht diese Bedienungsanleitung wäre. 92 Seiten sind es übrigens nur deshalb, weil es mehrere Sprachen sind. Die deutsche Anleitung umfasst nur die ersten 15 Seiten.

Screenshot Portalstatus
Screenshot Portalstatus - wofür auch immer der Portalschlüssel ist, das Kennwort ist nicht korrekt

Im Screenshot sieht man ein rotes X neben dem Portalstatus und den Hinweis Passwort inkorrekt. Anfangs war das Kennwort mal korrekt aber irgendwann scheint unsere Lizenz abgelaufen zu sein. Ich erinnere mich vage, dass im Angebot für das ISG eine gewisse Zeit lang der Portalschlüssel enthalten war und die Nutzung nach Ablauf dieser Zeit kostenpflichtig werden sollte. Ich habe keinen Unterschied zwischen den beiden Zuständen festgestellt. Welchen nutzen der Portalschlüssel mir gebracht hat, als mein Kennwort noch korrekt war, ist mit unbekannt. Auch die Bedienungsanleitung - so ein bisschen der rote Faden in diesem Text - hilft mir da nicht weiter.

Der Menüeintrag Diagnose führt leider immer zu dieser Meldung.
Dies ist zumindest bei unserem Gerät der immerwährende Inhalt der Fehlerliste - "In Bearbeitung" - Fehler werden dort nie angezeigt.

Eine zunächst großartig aussehende Funktion ist die "DIAGNOSE". Dort gibt es genau einen Menüeintrag "FEHLERLISTE" aber bei unserem Gerät erscheint dort immer nur IN BEARBEITUNG. Gerätefehler werden dort niemals angezeigt. Sie lassen sich, ebenso wie die Aufforderungen zum Filterwechsel, nur am Gerätedisplay direkt an der LWZ 303 ablesen. In unserem ISG arbeitet dieser Menüpunkt leider nicht korrekt und wir müssen doch regelmäßig im Keller eventuelle Meldungen der Anlage nachgucken.

Screenshot zum Energiemanagement
Screenshot zum Energiemanagement: Durch die Verschiebung von Heizzeiten in Zeiten hoher Photovoltaikerträge konnte in hier betrachteten Woche an allen Tagen eine effizientere Eigennutzung des PV-Stroms erreicht werden.

Die Softwareerweiterung EMI verschiebt Heizzeiten so, dass nach Möglichkeit eigener Solarstrom zum Heizen benutzt werden kann und protokolliert die dadurch erreichte Erhöhung des Eigenverbrauchs im ISG. Wie man im Screenshot sieht, klappt das an allen Tagen unterschiedlich gut, je nach Witterung. Nachteile in der Heizleistung oder im Wohnkomfort konnten wir nicht feststellen. Im Screenshot sieht man für den Montag eine "EV-Erhöhung" von 9-10 kWh. So hohe Werte sind aber die absolute Ausnahme. Normalerweise liegen die Zahlenwerte eher so bei 1-2 kWh täglich. Unabhängig überprüfen können wir die Angaben zur "EV-Erhöhung" nicht. Wir müssen den Werten der Software von Stiebel Eltron zur Effektivität ihrer eigenen Geräte glauben.

Screenshot zur Passivkühlung mit den nicht erläuterten Parametern
Der Screenshot zeigt die Option, die unter Einstellungen->Lüftung im Punkt Passivkühlung wählbar sind - leider ohne jede Erklärung

Im Prinzip könnte eine Webanwendung wie die auf dem ISG Installierte eine integrierte Hilfefunktion besitzen und die wählbaren Parameter direkt in der Anwendung erläutern. Tja, könnte! Diese Möglichkeit hat Stiebel Eltron leider nicht genutzt, sodass man die Bedeutung der zur Passivkühlung (s. Screenshot) wählbaren Parameter in der Bedienungsanleitung nachlesen müsste. Genau, müsste, wenn es drin stünde. Ich habe zu diesem speziellen Punkt und auch zu vielen anderen dazu nichts gefunden; weder in der Bedienungsanleitung noch im Internet noch auf der Internetseite von Stiebel Eltron. Was mag nun also wohl BYPASS bedeuten? Ich vermute, was es sein könnte, aber vermuten ist für eine kompetente Bedienung etwas wenig. "Wissen" gefiele mir deutlich besser.

Ist- und Sollwerte der Lüftung - leider in unvergleichbaren Einheitens
Der Screenshot zeigt die Ist- und Sollwerte der Wohnraumlüftung. Leider konnte ich nirgends ermitteln welche Lüfterdrehzahl in etwa welchem Volumenstrom entspricht.

Im Menüpunkt INFO gibt es einen Eintrag IST/SOLLWERTE, der recht viele Daten zur Wärmepumpe enthält. Ist- und Solltemperaturn werden in °C angezeigt, Laufzeiten sind einsehbar, ebenso wie Energiemengen - eigentlich sehr schön. Leider gibt es eine Menge nicht erklärter Abkürzungen, die nur zusammen mit einer Bedienungsanleitung aussagekräftig werden würden - aber, ach, die Bedienungsanleitung....

Am besten gefällt mir der im Screenshot zu sehende Bereich zu den Ist- und Sollwerten der Lüftung. Der Sollwert wird als Volumenstrom angegeben und der Istwert als Lüfterdrehzahl. Stimmen nun Ist- und Sollwert überein? Wer kann das schon wissen? In dieser Form ein unfassbar nutzloser Eintrag. Ich sehe, dass die Lüfter laufen, mehr aber auch nicht.

Fazit zur Bedienung

Sowohl am Gerät als auch am ISG gibt es in Bezug auf die Bedienbarkeit erhebliches Verbesserungspotenzial. Das ISG stellt eine sehr wesentliche Verbesserung dar, ist aber auch sehr teuer. Selbst wenn man das Alter der Benutzerschnittstellen bedenkt, LWZ 303 aus dem Jahr 2011 und ISG aus 2014, ist die Benutzerführung schwach. Das ging auch damals schon deutlich besser und das Gerät ist ja nicht "Made in GanzWeitWeg" für "Spuckebillig", sondern von einem deutschen Markenhersteller zu einem stolzen Preis.

IT-Sicherheit

Eine Heizung und ein Kapitel zur IT-Sicherheit? Unbedingt, denn über das ISG wird die Anlage aus dem Heimnetz heraus bedient und ist bei entsprechender Konfiguration über das Internet erreichbar. Vor einigen Jahren gab es eine ganze Reihe von Heizungsanlagen eines anderen Herstellers, die durch eine Sicherheitslücke einfach so über das Internet von jedermann ferngesteuert werden konnten. Darunter war auch eine Heizungsanlage in einem Gefängnis.

Das Webinterface lässt sich durch ein Kennwort vor unberechtigtem Zugriff schützen. Wie sicher die Funktion implementiert ist, kann ich nicht einschätzen. Leider ist das Webinterface nur über HTTP und nicht über HTTPS erreichbar, sodass die Zugangsdaten im Netzwerk im Klartext übertragen werden und jeder Lauscher im gleichen WLAN sie einfach so mitlesen kann. So richtig sicher ist diese Art der Konfiguration auch 2014 schon nicht gewesen.

Die Weboberfläche auf meinem ISG trägt einen © STIEBEL ELTRON 2014-Vermerk und enthält einen mit serviewelt beschrifteten Link auf die Website von Stiebel Eltron, der zu keiner gültigen Internetseite mehr führt. Seit 2014 scheint es also keine Software-Aktualisierung mehr gegeben zu haben. Für ein Gerät, dass per Design (s. Portalschlüssel) mit dem Internet verbunden ist, ist das eine verdammt lange Zeit. Ich bin kein Experte für IT-Sicherheit und für genauere Prüfungen fehlt mir die Sachkenntnis. Oberflächlich betrachtet, ist die IT-Sicherheit aber optimierbar.

Ich habe im Webinterface keine Möglichkeit gefunden, die Software selbst zu aktualisieren. Da es keine automatischen Updates zu geben scheint, ist ein Softwareupdate offenbar durch den Endnutzer überhaupt nicht vorgesehen - oder ist dafür der Portalschlüssel?

Wohnen in einem Haus mit LWZ 303

Alles in diesem Kapitel Gesagte ist natürlich

  1. rein subjektives eigenes Empfinden und
  2. abhängig von der Kombination aus Haus, Heizung, eigenem Verhalten und eigenen Ansprüchen

und kann daher natürlich niemals allgemeine Gültigkeit besitzen. Insbesondere die Bauweise des Hauses hat sehr großen Einfluss auf das Raumklima. Meine im Folgenden beschriebenen Erfahrungen sind deshalb möglicherweise auf ein anderes Haus nicht übertragbar. Ebenso beeinflussen Lüftungs- und Heizgewohnheiten das Raumklima sehr stark und andere Nutzungsweisen mögen zu völlig anderen Erfahrungen führen.

Warmwasser

Die LWZ 303 besitzt einen Vorratsbehälter für warmes Wasser, in dem ständig eine größere Menge warmes Wasser bereit gehalten wird. Die Kapazität des Behälters konnte ich leider nicht heraus finden. Unser Haus verfügt nicht über Zirkulationsleitungen für warmes Wasser, sodass beim Öffnen des Wasserhahns zunächst das in der Leitung erkaltete Wasser aus dem Hahn kommt, ehe dann nach einiger Zeit das Wasser wärmer wird. Die Wartezeit empfinde ich nicht als störend. Die Wassertemperatur ist für mein Empfinden immer ausreichend und wir haben noch nie kalt duschen müssen. Ich vermute, dass die weiter oben schon mal beschriebenen Leistungsspitzen unbekannter Herkunft in unserem Stromverbrauch mit der Warmwasserbereitung zusammen hängen. Grundsätzlich funktioniert die Warmwasserbereitung unproblematisch und wie erwartet bisher ohne Einschränkungen - gut!

Im Vorfeld hatten wir Sorge, dass bei der Warmwasserversorgung evtl. Probleme durch Legionellen bzw. deren Abwehr auftreten könnten. Der Grund dafür ist, dass Wärmepumpen nur dann effizient arbeiten, wenn beim Pumpen der Wärme keine zu hohen Temperaturdifferenzen erzeugt werden müssen. Bei einer klassischen Öl- oder Gasheizung ist es beinahe egal, ob das Wasser im Warmwasservorrat 50 oder 70°C warm ist. Bei einer Wärmepumpe macht das einen erheblichen Unterschied.

Die Zieltemperatur für unseren Warmwasservorrat beträgt 45 °C; eine Temperatur bei der Legionellen prima leben können. Um das warme Wasser dauerhaft und sicher frei von Legionellen zu halten, wären mindestens 60 °C nötig. Stiebel Eltron hat ein Legionellenschutzprogramm in die LWZ 303 integriert. In der von uns noch nie geänderten Einstellung wird alle 30 Tage eine "Antilegionellentemperatur" von 10 °C einstellt - aha. Wir haben das tatsächlich noch nie geändert und ich habe erst für diesen Text die Parameter nachgesehen. Offenbar ist per Voreinstellung der explizite Legionellenschutz deaktiviert. In diesem Augenblick beträgt die Temperatur des warmen Wassers aber abweichend von der Voreinstellung knapp über 55 °C und in der Bedienungsanleitung steht zum Parameter "Legionellenschutztemperatur": Für einen wirksamen Legionellenschutz sollte dieser Parameter mindestens auf 55 °C eingestellt werden.

Natürlich kann der Legionellenschutz bei der Installation der LWZ 303 vom Installateur deaktiviert worden sein. Vielleicht ist es aber auch die Voreinstellung von Stiebel Eltron.... eine schnelle und oberflächliche Internetrecherche hat gerade ergeben, dass es vermutlich kein Problem ist.... hmm.

Heizung

Bei einer Zentralheizung ist neben der Warmwasserbereitung sicherlich der Heizbetrieb die wichtigste Funktion und auch diejenige, die den größten Einfluss auf das Komfortempfinden hat. Damit das Heizen komfortabel und energieeffizient klappt, braucht es eine Menge Mess- und Regeltechnik....

Wie es geht ....
Der Außentemperaturfühler
              unserer LWZ 303
Das Foto zeigt den Temperaturfühler unserer LWZ 303 an der Nordseite des Hauses etwa 2 Meter über dem Boden.

Wie oben schon erwähnt, arbeitet eine Wärmepumpe umso energieeffizienter, je kleiner die Temperaturdifferenz ist, gegen die sie anpumpen muss. Das hat zur Folge, dass die Wassertemperatur in den Heizkreisen des Hauses möglichst niedrig sein sollte. Damit trotz dieser relativ niedrigen Temperatur des Heizmediums ein ausreichender Wärmeübergang in die Wohnräume erreicht werden kann, muss die Fläche, auf der dieser Wärmeübergang stattfinden kann möglichst groß sein. Aus diesem Grund arbeiten Wärmepumpen eigentlich nur dann effizient, wenn sie mit einer Flächenheizung (Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung) kombiniert werden. Wir haben, wie vermutlich die meisten Wärmepumpenbesitzer, eine Fußbodenheizung.

Da bei einer Fußbodenheizung relativ viel Material, nämlich der gesamte Estrich und der darauf liegende Bodenbelag, erwärmt werden muss, dauert ein Aufheizvorgang mit einer "leistungsschwachen" Wärmepumpe ziemlich lange. Ebenso dauert die Abkühlung dieser großen Materialmenge in einem gut gedämmten Haus einige Zeit. Deshalb sollte die Heizungssteuerung Änderungen am Wärmebedarf im voraus erkennen können und nicht erst dann die Heizleistung anpassen, wenn die Innenraumtemperatur bereits aus der Zieltemperatur gelaufen ist. Wäre die Fußbodenheizung ausschließlich durch die Innenraumtemperatur gesteuert, würde dieses extrem träge System bei jedem Wetterwechsel zu relativ lang andauernden Über- oder Unterheizungen des Innenraumes führen. In unserem Fall gibt es einen Temperaturfühler außen am Haus auf der Nordseite etwa 2 Meter über dem Boden. Mit seiner Hilfe kann die Heizung Schwankungen der Außentemperatur erkennen und kommende Änderungen am Wärmebedarf im Gebäudeinneren erkennen. Hierdurch kann die Wärmepumpe ihre Pumpenleistung vorrausschauend an den kommenden Wärmebedarf anpassen - zumindest glaube ich, dass das so funktioniert :-). Eine Beschreibung dazu habe ich nirgends gefunden.

Einer unserer
              Innenraumthermostate, von denen es in jedem Raum einen gibt.
Das Foto zeigt einen unserer Innenraumthermostate, von denen es in jedem Raum einen gibt.

Die Wärmepumpe erwärmt das Heizmedium im Heizkreislauf des Hauses für alle Räume auf die gleiche Temperatur. Da man aber nicht in allen Räumen den gleichen Heizbedarf hat, braucht man eine separate Steuerung der Wärmeverteilung im Haus, die unterschiedliche Innenraumtemperaturen in den verschiedenen Räumen ermöglicht.

Bei uns gibt es dazu in jedem Raum einen Innenraumthermostat wie auf dem Bild zu sehen. Diese Thermostate haben Luftschlitze an der Seite und reagieren scheinbar auf Temperatur - ich habe dazu leider keine Bedienungsanleitung und kann das nur vermuten; sicher wissen tue ich es nicht.

Von diesen Thermostaten gibt es keine Rückmeldung an das Zentralgerät im Keller, sodass die LWZ 303 die Daten dieser Thermostate nicht nutzen kann um eventuellen Heizbedarf oder dessen Ende zu erkennen. Außerdem erlauben die Thermostate keine genaue Temperatureinstellung sondern besitzen nur die gezeigte relative Skala von 0 bis 6.

Von jedem dieser Thermostate führt ein Kabel zur Unterverteilung der Fußbodenheizung, wo der Heizmittelstrom in die einzelnen Räume gesteuert wird.

Hier wird die
              Heizwärme auf die verschiedenen Heizkreise verteilt.
Von diesen Unterverteilungen gibt es auf jeder Etage eine. Hier wird das warme Wasser auf die Heizkreise der einzelnen Räume auf der Etage verteilt.

Auf jeder Etage gibt es von diesen Unterverteilungen je eine hinter einer Klappe in der Wand. Wie man auf dem Bild sieht, ist das eine ganz schön komplizierte Angelegenheit, deren vollständigen Funktionsumfang ich nicht durchschaue. Soweit ich es verstehe wird dort für jeden Raum abhängig von den Einstellungen der Innenraumthermostate die Durchflussmenge des Heizmediums durch den Fußboden des Raumes gesteuert. Hierdurch lässt sich dann für jeden Raum eine andere Heizleistung und eine andere Zieltemperatur erreichen. Die Einstellung erfolgt durch elektrisch betriebene Regler, weshalb es dort die vielen Kabel gibt. Bislang ist in etwas mehr als 10 Jahren dort noch nichts kaputt gegangen.

Die beiden Regler in der Unterverteilung selbst habe ich bisher nie verstellt. Welche Funktion sie haben, ist mir unbekannt. Eine Bedienungsanleitung habe ich dazu nicht.

... und wie gut es klappt...

Ganz schön viel Mess- und Regeltechnik, in deren Funktion ich als Hausbesitzer bei der Hausübergabe nur rudimentär eingewiesen wurde und für die es teilweise keine Bedienungsanleitung gibt - vermutlich deshalb nicht, weil jede Hausinstallation in hohem Maße individuell ist und man kaum für jedes Haus eine eigene Anleitung schreiben kann bzw. der Hausbesitzer das vermutlich nicht bezahlen will. Da stellt sich die Frage: Wie gut klappt das denn?

Die Antwort ist für mich überraschend einfach: Normalerweise ziemlich gut! Obwohl so viele Komponenten beteiligt sind und vermutlich jedes einzelne Haus individuell unterschiedliche Installationen besitzt, läuft bei uns die Heizung während der Heizperiode (Winter) im Automatikmodus und seit dem zweiten Jahr klappt das eigentlich prima. Wir müssen eigentlich nie irgendwas umstellen. Einschalten und vergessen - super!

... und was nicht so toll ist

Seit dem zweiten Jahr habe ich gerade geschrieben, was ja bedeutet, dass es im ersten Jahr anders war. Die Innenraumthermostate haben nur eine relative Skala von 0 bis 6 und zumindest unsere Exemplare stellen bei identischer Einstellung bei weitem nicht die gleiche Temperatur im Raum ein. Bei uns stehen alle Thermostate irgendwo zwischen 2 und 5 und in jedem Raum ist die Einstellung etwas anders. Die für jeden Raum angenehme Einstellung zu finden ist extrem nervig gewesen, da die Fußbodenheizung thermisch sehr träge ist. Wenn man heute einen Thermostat verstellt, hat man frühestens morgen, vielleicht erst übermorgen die neue Zieltemperatur im Raum zuverlässig eingestellt. Bis man auf diese Weise auf einer Skala von 0 bis 6 bei augenscheinlich extrem unterschiedlicher Empfindlichkeit der Geräte für jeden Raum die richtige Temperatur gefunden hat, vergeht eine ganze Menge Zeit und die Ersteinstellung hat sich bei uns über den gesamten ersten Winter gezogen.

Die große thermische Trägheit des Heizsystems hat noch einen zweiten Nachteil, der sich aber nur an wenigen Tagen im Jahr bemerkbar macht und eigentlich nicht sehr störend ist. Die Heizung kennt den Wetterbericht nicht und kann nur so weit in die Zukunft den Heizbedarf ermitteln, wie es das Außenthermometer ermöglicht. Wenn das Wetter sich in der Heizperiode innerhalb eines Tages plötzlich von "nasskalt" auf "saukalt" ändert oder auch wieder zurück, dauert es so etwa einen Tag, bis das träge Heizungssystem sich daran angepasst hat. Während dieses Tages ist es dann im Haus etwas kühl oder etwas warm, je nach Wechselrichtug. Der Effekt ist aber nicht sehr störend und vielleicht wäre es mir nicht mal aufgefallen, wenn ich nicht darauf geachtet hätte.

Im Artikel Wie funktioniert eine Wärmepumpe? hatte ich ja schon beschreiben, dass die Wärmepumpe genau wie ein Kühlschrank funktioniert und auch genau so klingt. Das ist auch bei uns so. Die LWZ 303 steht bei uns im Keller und das Geräusch ist durch direkte Schallübertragung im Rest des Gebäudes nicht zu hören. Wenn man vor der geschlossenen Kellertür steht während der Kompressor läuft, kann man es jedoch durch die Tür hindurch hören, wenn auch nicht sehr laut. Wenn die Tür zum Heizungsraum offen ist, hört man den Kompressor relativ deutlich, auch in den Wohnräumen, wenn deren Türen ebenfalls offen sind. Schließen der Tür vom Heizungskeller hält die Wohnräume bei uns aber frei von direktem Schall.

Direkter Schall? Was ist nun damit gemeint? Der Schall wird durch die Luft von der Geräuschquelle (LWZ 303) zu mir übertragen. Wenn ich das so betone, gibt es vermutlich noch einen anderen Weg und der ist das Wasser im Heizkreislauf. Wasser überträgt den Schall sehr viel besser als die Luft und im Wasser sind Geräusche unglaublich weit zu hören. Zum Glück wird Schall aber sehr schlecht von der Luft auf das Wasser übertragen. Trotzdem wird über den Heizkreislauf bei uns das Geräusch des Kompressors ins ganze Haus übertragen, wenn auch nur sehr leise. Es ist noch nie einem Besucher aufgefallen und im Alltag bemerkt man es eigentlich nicht. Wenn man aber abends still im Bett liegt, kann man deutlich hören, ob der Kompressor läuft oder nicht - mich stört es nicht und ich habe es auch nicht sofort bemerkt, aber jetzt, wo ich das Geräusch einmal entdeckt habe, höre ich es in der Heizperiode jeden Abend. Für mich ist es kein Problem; erwähnen wollte ich es hier aber trotzdem.

Lüftung

Nach zahlreichen Erfahrungen in unterschiedlichen Mietwohnungen war für uns klar: Unser "eigenes" Haus braucht eine Lüftungsanlage, unbedingt! Wir duschen morgens, hängen die nassen Handtücher im Bad auf und gehen zu Arbeit. In den meisten Wohnungen, die wir vorher gemietet hatten, hat dieses Verhalten trotz intensivem Stoßlüften zu Schimmelbildung geführt - mal mehr, mal weniger. Nasse Handtücher und eine nasse Duschkabine bringen einfach sehr nachhaltig Feuchtigkeit ins Haus. Wenn man nach dem Duschen kurz lüftet und danach 8-10 Stunden weg ist, kommt so viel Wasser aus den nassen Sachen, dass sich auf jeden Fall irgendwo Kondenswasser bildet. Nun haben wir eine kontrollierte Be- und Entlüftung und tatsächlich beschlägt nicht mal mehr der Spiegel und alle Schimmelprobleme sind nur noch schlechte Erinnerungen.

Die Lüftung läuft bei uns auf "Stufe 1" von 3 und sorgt für einen kontinuierlichen Luftaustausch im ganzen Haus, der selbst auf dieser niedrigsten Stufe völlig ausreichend ist, um Kondenswasser und damit Schimmelbildung dauerhaft zu verhindern. Selbst Gerüche aus der Küche sind am nächsten Morgen meistens weg - zumindest, wenn man die Pfanne abends noch abwäscht. Auch auf dem Klo verschwindet aller Geruch nach kurzer Zeit von selbst, ganz ohne energievernichtendes Fensterkippen.

Manchmal hört man, man dürfe die Fenster nicht mehr öffnen, wenn man eine solche Lüftungsanlage hat - Quatsch. Natürlich darf man so viele Fenster so lange öffnen, wie man will. Man muss es aber nicht. Wir kommen den ganzen Winter ohne offene Fenster aus und haben nie irgendwo Probleme dadurch - super!

Natürlich ist nichts ohne Nachteil: Die Lüftungsanlage bewegt Luft durch das Haus. Der Luftstrom ist für mich nicht spürbar und es gibt keine "Zugluft", wie man vielleicht denken könnte. Bewegte Luft erzeugt aber Geräusche und das ist auch bei uns so. Die Lüftung ist hörbar. Bei uns ist das Geräusch auf "Stufe 1" so leise, dass wir es normalerweise nicht hören. Wenn man genau darauf achtet, nimmt man es wahr, aber mit einer Ausnahme ist es nicht störend. Diese Ausnahme ist ausgerechnet das Schlafzimmer. Dort ist das Geräusch am lautesten und war auch so laut, dass wir die Lüftung von der voreingestellten "Stufe 2" aus "1" herunter gestellt haben. Wir empfinden es jetzt nicht mehr als störend, hörbar ist es aber immer noch. Da man die Lüftung über die Zeitprogramme während der Schlafenszeit oder zumindest der Einschlafzeit komplett deaktivieren könnte, wäre eine weitere Geräuschreduktion aber kein Problem.

Kühlung

Die LWZ 303 bietet die Möglichkeit zur passiven Kühlung des Hauses. "Passiv" bedeutet, dass die Anlage nicht wie eine Klimaanlage aktiv Wärme aus dem Haus pumpt, sondern nur "passiv" über die Lüftung versucht nur "kühle" Außenluft ins Haus zu holen. Da in der Bedienungsanleitung nicht so richtig beschrieben ist, welche der Einstelloptionen welchen Effekt haben und wie das überhaupt funktioniert, hat es ziemlich lange gedauert, bis wir durch "Versuch und Irrtum" die für uns besten Einstellungen gefunden haben. Jetzt klappt es aber ziemlich gut und in den letzten sehr heißen Sommern ist es uns eigentlich immer gelungen, in der Nacht die Hitze des Tages wieder los zu werden und so die Innenraumtemperatur eigentlich immer unter 25°C zu halten - natürlich klappt das nur, wenn man konsequent die Außenjalousien runter lässt und direkte Sonneneinstrahlung in die Innenräume verhindert. Uns hilft dabei außerdem, dass in den leichten Höhenlagen des oberbergischen Kreises auch in den heißesten Sommern die Temperatur nachts normalerweise unter 20°C fällt. Wir haben nachts also eigentlich immer "kühle" Außenluft, die wir ins Haus saugen können. In Gegenden mit höheren Nachttemperaturen ist das Ergebnis der Passivkühlung vermutlich deutlich schlechter.

Problematisch an der Passivkühlung ist ihre unzureichende Dokumentation in der Anleitung, sodass für den Erfolg wirklich viel ausprobieren nötig war. Bei uns war der wichtigste Schritt dabei, dass wir genau nur ein bestimmtes Fenster in der Nacht gekippt lassen - und wirklich nur dieses eine. Warum genau dieses eine gekippte Fenster einen so großen Effekt hat, kann ich nur vermuten. Welchen Einfluss die unterschiedlichen einstellbaren Parameter haben, kann ich nicht sagen - "Bedienungsanleitungen" sind manchmal doch eher "Experimentiermotivatoren". Auch hier sind aber die richtigen Einstellungen für den Kühlerfolg bedeutsam. Wie die "richtige" Kombination aus Lüftungsparametern und ggf. offenen Fenstern in anderen Installationen sein könnte, kann ich nicht sagen.

Im Vergleich zu einer Klimaanlage funktioniert die Passivkühlung sicher deutlich schlechter und mit einigen Einschränkungen - insbesondere die konsequente Verdunkelung der Ost, Süd- und Westseite des Hauses durch Außenjalousien ist nicht so schön. Der unschätzbare Vorteil gegenüber einer Klimaanlage ist aber, dass die Passivkühlung keinen zusätzlichen Energiebedarf hat. Wir kühlen unser Haus darüber nachts quasi kostenlos. Eine Klimaanlage hätte, insbesondere, wenn man die Sonne nicht aussperrt, einen "gigantischen" Energiebedarf. Eine "aktive" Kühlung des Hauses käme für mich aus ökologischen Gründen auf keinen Fall in Frage; die "Passivkühlung" finde ich ziemlich cool!

Wartung

Filterwechsel

Die LWZ 303 bewegt eine Menge Luft um Ihr die Wärme für Heizung und Warmwasser zu entziehen und um die Luft im Haus kontinuierlich auszutauschen. Diese Luft, sowohl die angesaugte Außenluft als auch die ausgetauschte Innenluft, enthält Staubpartikel aller Art. Was passiert damit?

Gäbe es keine Filter, würde dieser Staub mittelfristig in der Anlage den Wärmetauscher der Wärmepumpe sowie den Kreuzgegenstromwärmetauscher der Lüftung verstopfen. Damit das nicht passiert, gibt es eine ganze Reihe Staubfilter sowohl in der LWZ 303 als auch an allen Absaugungen im Gebäude, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen. "Regelmäßig" bedeutet bei uns etwa alle 3-4 Monate. Der komplette Austausch aller Filter dauert etwa 15 Minuten und verursacht Kosten im unteren zweistelligen Euro-Bereich. Dass ein Filterwechsel nötig ist, zeigt die LWZ-303 auf dem Gerätedisplay an, bei uns aber leider nicht im Webinterface des ISG (s.o.). Ob das ein Fehler unserer Installation ist oder generell so sein soll, kann ich nicht sagen. Theoretisch könnte ein Gerät wie das ISG auch eine Benachrichtigungsmail verschicken - könnte, bei unserem habe ich dazu keine Einstullungen gefunden und es scheint es nicht zu können, zumal es ja auch nicht erfährt, dass die von ihm gesteuerte Anlage neue Filter möchte. Leider muss man u.a. wegen dieser Filterwechsel immer wieder mal einen Blick auf das Gerätedisplay der LWZ 303 werfen. Der Filterwechsel selbst ist aber schnell erledigt und ziemlich unproblematisch.

Sonstige Wartungen

In der "Bedienungsanleitung" ist neben dem Filterwechsel auch beschrieben, dass man die "Verdampferlamellen", den "Kondensatabfluss" und den "Filterkugelhahn" reinigen soll. Wo sich der "Filterkugelhahn" befindet, habe ich bislang nicht heraus finden können. Folglich habe ich ihn auch noch nie gereinigt.

Verdampferlamellen reinigen

Auf den ersten Blick ist die Reinigung der Verdampferlamellen in der Bedienungsanleitungen ausreichend ausführlich und auch für Laien verständlich beschrieben.... "Auf den ersten Blick": Ich habe es trotzdem nicht geschafft. Warum werde ich im Folgenden erläutern:

Das
              schwarze Kunststoffband hält die Styroporplatte vor den Verdampferlamellen
Die Styroporplatte befindet sich vor den Verdampferlamellen und muss zu deren Reinigung entfernt werden. Sie wird u.a. von dem schwarzen Kunststoffband gehalten.

Die Verdampferlamellen befinden sich hinter einer Styroporplatte, die von ein paar Schrauben und oben und unten je einen Kunststoffband gehalten wird. Die Anleitung beschreibt die Entfernung der Schrauben, aber nicht der Kunststoffbänder. Mir ist es Anfangs nicht gelungen, die Styroporplatte ohne Beschädigungen hinter die Kunststoffbändern heraus zu ziehen und die Kunststoffbänder durchschneiden habe ich mich nicht getraut - sehr gut, wie ich mittlerweile vom Kundendienst erfahren habe.

Wenn man die Styroporplatte erfolgreich entnehmen kann, geht es laut Bedienungsanleitung folgendermaßen weiter: Nun sind die Verdampferlamellen zugänglich, die Sie mit einem harten Wasserstrahl reinigen können. - puuuh, ein harter Wasserstrahl im Inneren eines Elektrogerätes, dass noch dazu im Haus steht? Das habe bzw. hätte ich mich nicht getraut. Hantieren mit einem Gartenschlauch im Gebäude an einem Elektrogerät klingt in etwa wie der Unfallbericht nach einem tödlichen Stromschlag....

Mittlerweile habe ich dem Kundendienstmitarbeiter dabei zugeguckt und werde es demnächst selber können. Beschreiben werde ich das hier aber nicht, denn ich finde es immer noch gefährlich und wer nicht genau weiß, was er da macht, sollte unbedingt den Kundendienst damit beauftragen und sich nicht auf die Beschreibung eines Laien wie ich es bin stützen.

Kondensatabfluss reinigen

Der Kondensatablauf
              der LWZ 303.
Der Kondensatablauf der LWZ 303, aus dem man Verschmutzungen regelmäßig entfernen muss.

Wenn die Wärmepumpe der warmen Luft durch den "Verdampfer" Wärme entzieht, kühlt sich die Luft ab und es entsteht an den Verdampferlamellen jede Menge Kondenswasser, dass über den Kondensatablauf in den Abfluss läuft. Da die oben beschriebenen Filter nicht den gesamten Staub zurück halten können, sammelt sich mit der Zeit eine Menge Staub im Kondensatablauf, der den Abfluss verstopfen kann (s. unten).

Leider ist der Kondensatablauf etwas schwer zugänglich und man kommt nur schlecht mit den Händen überall hin. Zudem ist das Kupferblech ziemlich dünnwandig, sodass ich es bei meinen Reinigungsversuchen etwas verbogen habe, wie man auch im Bild sieht. Außerdem habe ich mich an dem dünnen Blech mehrmals geschnitten. Die Reinigung erfordert also eine Bürste, größere Vorsicht und eher kleine Hände.

Wenn man die Anleitung zur Reinigung des Kondensatablfusses in der Bedienungsanleitung entdeckt hat, was mir nicht sofort gelungen ist, ist die Reinigung eigentlich relativ einfach und sollte regelmäßig vorgenommen werden, weil sonst die weiter unten beschriebenen Probleme drohen.

Probleme

Unsere LWZ 303 hatte in den ersten 10 Jahren eigentlich nur Probleme durch den Ablauf des Kondenswassers. Dabei traten zwei Probleme jeweils mehrmals auf, die ich im Folgenden beschreiben werde. Der Kundendienstmitarbeiter von Stiebel-Eltron hat ziemlich deutlich gemacht, dass beide Probleme auf die unzureichende Reinigung der Verdampferlamellen und des Kondensatablaufs zurückzuführen sind.

Verstopfter Kondensatablauf

Der Kondensatablauf
              der LWZ 303 mit den beiden immer wieder verstopften Leitungen.
Der Kondensatablauf der LWZ 303 mit den beiden immer wieder verstopften Leitungen - sowohl das von oben kommende Kupferrohr als auch der nach unten führende Schlauch waren bei uns schon mehrmals verstopft.

In dem Bild zum Kondensatablauf sieht man ein von oben kommendes Kupferrohr. Das ist der Abfluss der Styroporbox, in der sich der Verdampfer befindet. In dieser Styroporbox sammelt sich das an den Verdampferlamellen entstehende Kondenswasser und soll dann durch das Kupferrohr in die in der Bildmitte zu sehende Kupferwanne laufen.

Durch Staub war dieses Rohr bei uns bereits mehrmals verstopft, sodass das Wasser dann nicht aus der Box läuft. Der steigende Wasserstand führt dann zur Abschaltung der Wärmepumpe und zu einem Wartungshinweis am Gerätedisplay - bei uns leider nur dort und nicht im Webinterface des ISG. Den Staub aus dem Rohr zu entfernen ist relativ fummelig, weil man nur schlecht an das Rohr heran kommt. Ich habe mir aus dem Laborbedarf eine biegsame Reagenzglasbürste besorgt, mit der man das Kupferrohr von unten aus der Wanne heraus einigermaßen frei bekommt.

Problematischer war die ebenfalls mehrmals und auch durch den Staub verursachte Verstopfung des Ablauf der Kupferwanne. Diese Verstopfung hat bei uns kein Sensor der Wärmepumpe entdeckt und das Gerät lief einfach weiter und produziert weiteres Kondenswasser. Die Kupferwanne läuft dann einfach über und das Wasser läuft unten aus der LWZ 303 heraus. Wie lange das bei uns jeweils der Fall war, lies sich nicht feststellen aber in einem Fall haben wir es erst bemerkt, als der gesamte Heizungskeller etwa 0,5 cm hoch unter Wasser stand. Stünde die Wärmepumpe nicht im Keller, sondern auf einer Etage mit feuchtigkeitsempfindlichen Bodenbelägen könnte das ein erhebliches Problem sein. Nach meiner Einschätzung müsste die Anlage solche Überschwemmungen (zuverlässiger) erkennen und ebenfalls eine Fehlermeldung erzeugen und sich abschalten. Wenn es dafür Sensoren geben sollte, arbeiten die bei uns nicht ausreichend zuverlässig.

Schleifender Fortluftlüfter und Kundendienst

Am 10. Februar 2022, also mitten im Winter, war es endlich soweit: Fehler 07: Fehler Fortluftlüfter steht im Fehlerspeicher des Geräts. Mal wieder hatte sich die LWZ 303 wegen des aufsteigenden Kondenswassers in der Styroporbox mit dem Wärmetauscher abgeschaltet. Nach der Reinigung des Kondensatablaufs schaltete sich das Gerät aber sofort wieder ab und forderte hartnäckig den Kontakt eines Servicetechnikers mit Fehler 07 ein - Mist!

Leider war schon Nachmittag und um 16:18 habe ich mit wenig Hoffnung auf akute Hilfe bei "unserem" lokalen Fachbetrieb Walter Hamburger GmbH angerufen.... aber: Lokale Dienstleister sind super: Etwa eine Stunde später war der Monteur da und hat sich das Problem angesehen.

Leider konnte er uns aber nicht helfen. Nach einiger Zeit des Fehlerstudiums kam er zu der Überzeugung, da müsse der Kundendienst des Herstellers her. Er hat die Heizung auf "Notbetrieb" umgestellt, sodass wir statt einer Wärmepumpe eine "Elektroheizung" hatten, aber immerhin hatten wir Heizung und Warmwasser, wenn auch zu einem fürchterlichen Preis.

"Walter Hamburger GmbH" hat dann für uns einen Termin beim Stiebel-Eltron Kundendienst bestellt, der leider erst am 18.03. sein sollte. Ich habe sofort bei Stiebel-Eltron angerufen, weil...

  1. ... an diesem Termin aus beruflichen Gründen niemand im Haus sein konnte und
  2. der Termin für den Stromverbrauch im Notbetrieb für mich unerträglich spät war.

Nach einer längeren Odyssee durch die Telefonanlage von Stiebel-Eltron (fürchterlich) hat mir eine freundliche aber sehr bestimmte Mitarbeiterin erklärt, dass es einen früheren Termin unter keinen Umständen gibt und der nächste mögliche andere Termin sehr viel später sein würde. Also müssten wir versuchen irgendwie frei zu bekommen um den Termin wahrnehmen zu können - Spoiler: Hat nicht geklappt!

Kurz danach rief uns der Kundendienst von "Walter Hamburger GmbH" an und drückte sein Bedauern über diesen unglaublich späten Termin aus und hat uns geraten, die stark erhöhten Energiekosten zu protokollieren, weil uns gegenüber Stiebel-Eltron ein recht auf Erstattung wegen dieses späten Termins zustehen könnte.

Da es nun leider wirklich nicht gelingen wollte, an diesem Tag irgendwie frei zu bekommen, mussten wir den Termin am 16.02. dann doch absagen und bekamen - Oh Wunder - einen neuen Termin am 15.03., also drei Tage früher.

Ich will jetzt nicht die Gesamte Geschichte hier in ewig vielen Worten erzählen: Eine Kurzform zeigt die folgende Tabelle:

Zeitlicher Ablauf unserer Erfahrung mit dem Kundendienst von Stiebel-Eltron: Eher keine Empfehlung!
Datum Beschreibung
10.02.22 Ich entdecke, dass die LWZ 303 nicht läuft und offenbar wieder mal irgendein Abfluss verstopft ist. Leider bringt die Beseitigung der Verstopfung nicht die erhoffte "Reparatur".
10.02.22 um 16:18 Ich rufe bei "Walter Hamburger GmbH" an und vereinbare einen Termin für den gleichen Tag.
10.02.22 ca. 17:30 Ein Mitarbeiter von "Walter Hamburger GmbH" kommt, kann das Problem aber selbst nicht beseitigen.
11.02.22 Stiebel Eltron teilt uns via E-Mail mit, dass am 18.03.22 ein Techniker kommt. Die Mail enthält die Formulierung Termin verbindlich vereinbart haben
11.02.22 Telefonat mit Stiebel Eltron mit dem Ergebnis, dass ein früherer Termin keinesfalls möglich ist.
16.02.22 Neuerliches Telefonat mit Stiebel Eltron, da wir den ersten Termin auf keinen Fall wahrnehmen können. Die Mail von Stiebel Eltron enthält folgenden Text: den folgenden Termin verbindlich vereinbart haben: am 15.03.2022 im Laufe des Tages - man beachte das Wort verbindlich!
04.03.22 Stiebel Eltron sagt den Termin telefonisch ab. Es wird ein neuer, ebenfalls verbindlicher Termin für den 11.04.22 vereinbart. Nett, so ein unverhoffter freier Tag :-(
11.04. um 08:09 Uhr Stiebel Eltron sagt den verbindlich für diesen Tag vereinbarten Termin telefonisch ab. Es wird ein neuer Termin für den 01.06. am Nachmittag vereinbart.
31.05.22 um 14:32 Per SMS vom Absender "KD" bestätigt Stiebel Eltron, dass der Kundendiensttechniker am 01.06.22 zwischen 11:43 und 13:13 bei uns sein wird - großer Stress, denn vereinbart war "Nachmittags", weil Vormittags oder Mittags bei uns aus beruflichen Gründen nicht ging....
01.06.22 kurz nach 12 Ich bin zu Hause, kein Anruf in Abwesenheit, keine SMS, kein Zettel im Briefkasten, kein Auto vor der Tür, keine Mail.... offenbar bin ich noch rechtzeitig.
01.06.22 um 12:23 Der Kundendienst ruft an und kündigt den Besuch des Technikers in etwa 15 Minuten an. Kurz danach klingelt es an der Tür und der Techniker ist wirklich da, verrückt, nach so langer Zeit hat es dann endlich geklappt.

Ich fand die lange Zeit im Notbetrieb und den daraus resultierenden Stromverbrauch derart unerträglich, dass ich im Internet und der Bedienungsanleitung alles zum Thema "Fortluftlüfter" gelesen habe, was ich irgendwie finden konnte. Nachdem ich wusste, wo der ist, habe ich versucht zu ergründen, warum der einen Fehler macht und habe die Anlage teilweise zerlegt. Augenscheinlich hatte die letzte Überschwemmung der Styroporbox das Blechgehäuse leicht verbogen, wodurch der Fortluftlüfter nicht mehr frei drehen konnte und sich abgeschaltet hat. Leichtes Biegen und Drücken konnte das Problem lösen und als der Kundendienstmitarbeiter schließlich endlich kam, fand er meine Reparatur so sehr OK, dass er dort nichts weiter unternommen hat. Er hat lediglich den ganzen Staub überall entfernt und eindringlich auf regelmäßige Reinigung der Lamellen und des Kondensatablaufs hingewiesen, damit das nicht wieder passiert.

Trotz der relativ weiten Anfahrt des Kundendienstmitarbeiters, des Quasi-Monopols des Herstellers auf diese Reparatur und der augenscheinlich hohen Auslastung war der Preis für diesen Kundendiensteinsatz insgesamt niedriger als ich befürchtet hatte und absolut im Rahmen der üblichen Handwerkerrechnungen für derartige Einsätze - sehr positiv. Ich musste genug bezahlen, um eine faire Bezahlung des Handwerkers annehmen zu können, habe mich aber nicht abgezockt gefühlt.

Bei der Installation der Anlage hatte man uns einen Wartungsvertrag angeboten, der eine jährliche Reinigung all dieser Bereiche sowie einige weitere Dinge enthalten sollte - genau erinnere ich mich nicht mehr. Diesen Wartungsvertrag haben wir damals nicht abgeschlossen, weil er uns viel zu teuer erschien. Leider erinnere ich mich auch nicht mehr an den Preis, aber er war wirklich hoch und lag nach meiner Erinnerung in der gleichen Größenordnung wie die damals prognostizierten jährlichen Heizkosten. Ich finde auch heute noch, dass das zu viel Geld für zu wenig Gegenleistung darstellt und würde diesen Wartungsvertrag auch heute nicht abschließen allerdings werde ich zukünftig selbst den Staub regelmäßig gründlich entfernen.

Was ich gelernt habe

Der Kundendienstmitarbeiter war kompetent, freundlich und ein wirklich guter Mitarbeiter, wie ich glaube. Insgesamt habe ich aus diesem Kundendienstkontakt viel gelernt:

Fazit

"Made in Germany" steht bei unserer LWZ immer noch für verlässliche und insgesamt wirklich gut funktionierende Technik, die die technischen Versprechen auch in Bezug auf Energieverbrauch und -effizienz überraschend gut einhält.

Leider steht "Made in Germany" in diesem Fall auch für eine aus meiner Sicht optimierbare Bedienung, eine aus meine Sicht völlig unzureichende Bedienungsanleitung und eine zumindest im Frühjahr 2022 völlig unzureichende Verfügbarkeit von Reparaturkompetenz.

Eine eindeutige Kaufempfehlung für die LWZ 303 kann ich also nur für diejenigen Aussprechen, die einen kompetenten Handwerker in ihrer Nähe haben. Ohne diesen Service ist die LWZ 303 für meinen Geschmack zu viel Abenteuer und erfordert mehr Forschergeist als ich mir bei einem so teuren und auch wichtigen Gerät wünsche.